Werner Peiner und sein Weg nach Kronenburg

Werner Peiner wurde am 20. Juli 1897 in Düsseldorf geboren. Seine Eltern, welche beide aus der Eifel stammten, erzogen ihn bürgerlich-konservativ. Mit 15 Jahren belegte Peiner an der Düsseldorfer Kunsthandwerkerschule erste Kurse. Nach Ende des Ersten Weltkriegs, in dessen Verlauf er sich als 17-Jähriger freiwillig zum Dienst in der preußischen Armee gemeldet hatte, hospitierte er ein halbes Jahr an der Düsseldorfer Kunstakademie und begann dort 1919 als eingeschriebener Student seine Ausbildung.

1920 bildete Peiner zusammen mit Richard Gessner und Fritz Burmann – der eine Meisterschüler bei Fritz Clarenbach, der andere bei August Deusser – die 'Dreimannwerkstätte'. Die jungen Maler schufen zusammen vor allem figürliche Bildarbeiten, die sie auf Stoffe malten. Titel wie ,Kriemhilds Zug', ,Reiterschlacht' oder ,Rossbändiger' deuten bereits auf die Themen hin, die in den 1930er-Jahren in den Mittelpunkt von Peiners Schaffen treten sollten.

Ebenfalls im Jahr 1920 feierte die 'Dreimannwerkstätte' mit einer gemeinsamen Ausstellung in Düsseldorf einen ersten Erfolg. Peiner erhielt anschließend den Status eines Meisterschülers. Nachdem sich die Gemeinschaft drei Jahre später aufgelöst hatte, wandte er sich vorübergehend der Malerei im Stil der Neuen Sachlichkeit zu, nahm an zahlreichen Ausstellungen teil und wurde über das Rheinland hinaus bekannt.

Grundlage für den wachsenden beruflichen Erfolg war die Bekanntschaft und spätere Freundschaft mit zwei Männern, die Peiner in Düsseldorf kennengelernt hatte: dem Architekt Emil Fahrenkamp (*1885 - 1966) und dem späteren Generaldirektor der Deutschen Shell AG Walter Kruspig (*1894 - 1939). Kruspig hatte Bauaufträge zu vergeben, Fahrenkamp plante fortan dessen Bauten und Peiner entwarf Glasfenster, Mosaike und Wandteppiche zu deren Ausstattung.

Als Werner Peiner 1931 nach Kronenburg zog, um in der ländlichen Abgeschiedenheit Inspiration für die eigene künstlerische Weiterentwicklung zu finden, folgten ihm Fahrenkamp und Kruspig. 1933, im selben Jahr, in dem auch den Nationalsozialisten die politische Gewalt in Deutschland übertragen wurde, berief die Düsseldorfer Kunstakademie Werner Peiner zum Professor für Monumentalmalerei. Drei Jahre später gründete er in Kronenburg seine eigene Landakademie als Außenstelle der Kunstakademie. Zu diesem Zweck hatte er zwischen 1932 und 1935 in unmittelbarer Nähe zur Kirche des Ortes drei aus dem 18. Jahrhundert stammende Häuser am Burgbering erworben. Fahrenkamp begleitete deren Umbau zu einem Wohn- und Atelierkomplex. Der von Peiner gefertigte Türsturz an der Frontseite des Gebäudeensembles weist heute noch auf die Baudaten hin: "1793 PD - 1937 WP".