Lagertopographie: Die Infrastruktur des Lagers
Das Kriegsgefangenenlager Hollerath befand sich in unmittelbarer Nähe des heute noch bestehenden Forsthauses Hollerath sowie in Sichtweite des ebenfalls noch existierenden Hotels ,Hollerather Hof’ am Daubenscheider Waldrand.1
Den südlichen Abschluss des ca. 6.000m² großen, in Form eines Trapezes angelegten Lagergeländes bildete der nach Südwesten abknickende Forstweg. Westlich grenzte das mit Stacheldraht umzäunte Areal an das Forsthaus Hollerath, während es im Norden und Nordwesten durch einen Forstwirtschaftsweg sowie durch ein Waldgebiet eingefasst war. Zum Jahreswechsel 1944/45 bestand das Lager aus vier großen Baracken, die eine Freifläche umfassten. Die mit Teerpappe gedeckten Baracken maßen jeweils ca. 30 bis 50 Meter in der Länge und ca. neun Meter in der Breite. An seiner östlichsten Ecke am Forstweg befand sich der Lagereingang. Nordöstlich des Lagerareals wurde in einer Entfernung von ca. 150m ein Lagerfriedhof am Waldrand angelegt, der durch einen Nebenausgang und über eine Art Trampelpfad erreicht werden konnte.2
In der nachfolgenden Visualisierung ist die Topographie des einstigen Kriegsgefangenenlagers auf einem aktuellen Luftbild nachzuvollziehen. Bitte „klicken" Sie die einzelnen Objekte an, um weiterführende Informationen zur Lagertopographie zu erhalten.
Heute lassen sich obertägig nur wenige Spuren des einstigen Kriegsgefangenenlagers auf dem Areal an der Forststraße nachweisen. Mutmaßlich finden sich hier Reste der einstigen Stacheldrahtumzäunung nahe des ehemaligen Nebeneingangs sowie von leichtem Bewuchs überdeckte Fundamentreste der einstigen Baracken.3
1 Vgl. Heinen, Franz Albert: "Abgang durch Tod". Zwangsarbeit im Kreis Schleiden 1939-1945, Schleiden, 2018, S. 78.
2 Vgl. ebd. S. 254.
3 Vgl. ebd. S. 78.