Weitere Ausstellungen

Die Kriegsgräberstätte Hürtgen 
Die Kriegsgräberstätte Hürtgen wurde am 17. August 1952 von Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet. Heute ruhen dort 3.001 Tote. In einem Flyer aus dem Jahr 2002 teilte der Kreis Düren mit, dass es sich bei den Toten um „2.925 deutsche Soldaten, 35 Zivilopfer, 27 Russen, 13 Polen und ein[en] Belgier“ handelt. Bei über 20% der Bestatteten ist ihre Identität unbekannt, auf der benachbarten Vossenacker Kriegsgräberstätte sind es sogar fast 40%. Die meisten Bestatteten auf der Kriegsgräberstätte Hürtgen gelangten durch Umbettungen aus Gemeinden des Kreises Düren dorthin, einige auch unmittelbar aus dem umkämpften Hürtgenwald. Deutlich mehr Soldaten aber hatten ihr Leben bei Kämpfen im Bereich des „Stolberg-Korridors“ südlich von Aachen verloren.

Das Kriegsgefangenenlager Hollerath
In den Jahren des Zweiten Weltkrieges existierten zwischen 1939 und 1945 im damaligen Kreis Schleiden in der Eifel mindestens 63 Lager mit insgesamt mehr als 6.500 internierten Kriegsgefangenen und ausländischen Zivilarbeiter:innen. Eines dieser Kriegsgefangenenlager befand sich am Ortsrand von Hollerath, südwestlich von Schleiden: Von dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager sind auf dem ersten Blick keine sichtbaren Zeugnisse erhalten. Dennoch lassen sich im Boden untertägig und obertägig noch Spuren und Hinweise auf das Lager finden. Die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Konfliktlandschaftsforschung (IAK) der Universität Osnabrück erschließt mithilfe von geoarchäologischen Methoden diesen gewaltüberformten Ort.

Osnabrück im Ersten Weltkrieg
Am Vorabend des Ersten Weltkrieges ist Osnabrück eine Stadt mit rund 80.000 Einwohner:innen in der preußischen Provinz Hannover. Zwischen 1914 und 1918 ziehen etwa 15.000 Männer aus Osnabrück in den Krieg, rund 2.100 von ihnen verlieren ihr Leben. Dem Töten und Sterben an der "Front" steht in der "Heimat" nicht nur ein immer härter werdender Kriegsalltag, geprägt von Entbehrungen und Hunger gegenüber.

Die "Papenhütte"
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Osnabrück ein Obdachlosenheim für Menschen, die sich in der Stadt keinen geeigneten Wohnraum leisten konnten, errichtet. Rund um das Heim entstand im Laufe der 1920er Jahre eine Barackensiedlung. Für diese Siedlung bürgerte sich im Osnabrücker Sprachgebrauch die Bezeichnung „Papenhütte“ ein. Mit ihr wird bis in die Gegenwart Unordnung, Schmutz und teilweise auch Gefahr in Verbindung gebracht.

Vernichtungsort Maly Trascjanec
Maly Trascjanec ist ein kleines Dorf wenige Kilometer südöstlich der belarussischen Hauptstadt Minsk. In seiner Umgebung entstand nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 der größte Vernichtungsort der Shoah auf dem Besatzungsgebiet im heutigen Belarus. Diese Ausstellungen dokumentieren Schichtungen der Erinnerungskultur und des Gedenkens in Maly Trascjanec, betrachten Täter, Tatorte und Transformationsprozesse.

Für die Arbeitsgruppe Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung ist ein Engagement im Feld der Stadt-, Regional- bzw. Landesgeschichte selbstverständlich. Arbeiten zur NS-Geschichte, zu Kontinuitäten zwischen „Drittem Reich“ und Bundesrepublik Deutschland, zu regionalen Institutionen, Erinnerungs- und Geschichtskultur und zum Ersten und Zweiten Weltkrieg sind fester Bestandteil unseres Profils. Diese Unmittelbarkeit von Forschung ist zugleich wichtiger Aspekt der Ausbildung von Studierenden, die wir auf diese Weise sehr unmittelbar an Quellenarbeit heranführen. 

Zugleich werden in den Digital Humanities und auch der Digital Public History Werkzeuge zur Wissensvermittlung online immer wichtiger. An der Professur für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung (NGHM) der Universität Osnabrück spielen in Forschung und Lehre digitale Werkzeuge eine beträchtliche Rolle.

Neben der Arbeit mit Datenbanken und Geografischen Informationssystemen bauen wir seit 2020 die Nutzung von digitalen Infrastrukturen in Vermittlungskontexten aus. Das Open-Source-Tool OMEKA wurde vom Roy Rosenzweig Center for History and New Media der George Mason University in Washington D.C. entwickelt und bietet die Möglichkeit, Material digital zu sammeln, zu beschreiben, zu archivieren und Elemente der so entstehenden Sammlungen in Online-Ausstellungen für eine interessierte Öffentlichkeit online zugänglich zu machen. Inzwischen setzen wir die Möglichkeiten von OMEKA, sammlungsbasiert online-Ausstellungen zu entwickeln, in mehreren Forschungsprojekten und auch in der Lehre erfolgreich ein.